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Aktuelles

09.11.2023 | Gedenken am 9. November

Süderelbe gegen Antisemitismus und Faschismus



Die AG Erinnerungskultur in Süderelbe nimmt daher den 9. November auch in diesem Jahr zum Anlass, um an die Geschichte vor unserer Haustür zu erinnern und damit ein Zeichen gegen Antisemitismus und Faschismus in der Gegenwart zu setzen. Am 9. November 1938 schändeten Nationalsozialisten deutschlandweit Synagogen, zerstörten jüdische Geschäfte und verschleppten zahlreiche Menschen jüdischen Glaubens. Bis heute gilt die „Reichspogromnacht“ als Auftakt für die folgende systematische Vernichtung des jüdischen Lebens in Deutschland.

Das Neugrabener Lager, das Teil des nationalsozialistischen Programms „Vernichtung durch Arbeit“ war, ist heute kaum noch sichtbar. 500 tschechische Frauen jüdischen Glaubens waren hier von 1944 bis 1945 interniert. Sichtbar werden diese Schicksale heute jedoch im Herzen der Gemeinde, vor dem Kundenzentrum Süderelbe am Neugrabener Markt: Hier ist eine Gedenktafel angebracht, an der regelmäßig an die Geschichte und ihre Bedeutung für heute erinnert wird. Dass es diese Tafel gibt, ist dem großen Engagement des kürzlich verstorbenen Heiner Schultz zu verdanken. Er hat sich seit den 1980er-Jahren für die Erforschung der Geschichte und die Erinnerungskultur vor Ort verdient gemacht.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr an der Gedenktafel.

Nils Steffen, Historiker an der Universität Hamburg, erinnert in einer Ansprache an die Pogromnacht, das Neugrabener Lager und ihre Bedeutung in Zeiten des neuen Antisemitismus. Es werden Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet. Begleitet wird die Veranstaltung mit jüdischer Musik aus Hamburg von Stella Morgenstern.

Anschließend sind alle Teilnehmer zu einem Spaziergang zum JoLa (Kulturhaus Süderelbe, Am Johannisland 2, 21147 Hamburg) eingeladen. Dort präsentieren um 19.30 Uhr Schüler des Gymnasiums Süderelbe „Das KZ von nebenan“.

Ein Jahr lang haben sich Schüler des Sprach- und Kultur-Profils auf vielfältige Art und Weise mit gleich zwei Lagern auseinandergesetzt, die ganz in der Nähe ihrer Schule waren: das ehemalige KZ-Außenlager und das Lager für italienische Miltärinternierte. Durch Führungen für jüngere Schüler auf TikTok und Instagram, das Erstellen von Filmproduktionen etc. haben sie viel über das Thema selbst gelernt, aber auch praktisches Wissen um Erinnerungskultur, Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit gesammelt. Nun präsentieren sie ihre Ergebnisse. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.

Die AG Erinnerungskultur in Süderelbe ist ein Zusammenschluss von Aktiven aus verschiedenen Vereinen und Initiativen, einschließlich dem Kulturhaus Süderelbe, der Geschichtswerkstatt Süderelbe, der Initiative Gedenken in Harburg, dem Gymnasium Süderelbe, der SPD Neugraben-Fischbek sowie den Kirchengemeinden Heilig Kreuz, Cornelius, Michaelis und Thomas. Die Gedenkveranstaltung wird ermöglicht durch finanzielle Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie Süderelbe und der SPD Neugraben-Fischbek.