Es geht ein Jahr geht zu Ende, in dem Bürger und Bürgerinnen dieses Landes aufgrund Ihrer Herkunft Diskriminierung erfahren haben: So wurde beispielsweise im April ein Kippa-Träger in Berlin auf offener Straße mit einem Gürtel geschlagen. Der Fußballprofi Mesut Özil löste im Sommer eine Debatte über Rassismus aus, nachdem er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet hatte. Unter dem Hashtag #MeTwo schilderten daraufhin Tausende, wie sie selbst schon Rassismus erfahren haben. Auch vor unserer Haustür, in Harburg, kam es in diesem Sommer zu einer Serie antisemitischer Schmierereien. Schließlich kam es Ende August zu gewalttätigen Ausschreitungen in Chemnitz nach einem Messerangriff dreier Asylbewerber am Rande des Chemnitzer Stadtfestes, bei dem ein Mann tödlich und zwei weitere schwer verletzt wurden. In der Folge riefen Rechte und rechtsextreme Gruppen aufgrund des Migrationshintergrundes der mutmaßlichen Täter zu Demonstrationen auf und Bilder von gewalttägigen Auseinandersetzungen gingen um die Welt und erinnerten an Ausschreitungen in Heidenau vor drei Jahren. Damals hatte ein wütender Mob in der Kleinstadt nahe Dresden einen Baumarkt belagert, in dem Geflüchtete untergebracht werden sollten und sich zwei Abende in Folge eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Die Bilder erinnerten auch an die massivsten rassistisch motivierten Ausschreitungen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1991 in Hoyerswerda und 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Anfang November wird schließlich eine Moderatorin mit indisch-deutschen Wurzeln auf Twitter als „vollkommen vermischt, vermanscht und verkötert“ diffamiert. Trotz rassistischer Aussage lehnte Twitter die Sperrung des Nutzers ab, weil angeblich "kein Verstoß gegen die Twitter-Regeln" festgestellt werden konnte.
Nicht nur die vorgenannten Ereignisse, sondern auch rechte Wahlerfolge in Deutschland und Europa sowie das Erstarken des Rechtspopulismus insgesamt führen zu einer Spaltung der Gesellschaft und fördern eine Kultur der Intoleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen und Religionen.
Wir haben im Bezirk Harburg eine kulturell vielfältige Gesellschaft, die wir schätzen. Wir stehen zu Freiheit, Gleichheit und Solidarität – für eine offene Gesellschaft und gegen Spaltung.
Eine Lichterkette ist als Gegenbild zu Krieg und Gewalt das wohl friedlichste Zeichen, das Menschen öffentlich geben können. Gemeinsam wollen wir daher ein starkes Zeichen für Toleranz, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und für ein friedliches Zusammenleben setzen.
Der SPD Kreis Hamburg-Harburg plant daher am
Samstag, 15.12.2018 von 18 bis 19:00 Uhr
eine Menschen-Lichterkette, um den Harburger Ring, zu der ich Sie herzlich einladen möchte.
Weitere Informationen und genauen Streckenverlauf findest du in der beigefügten Einladung sowie unter www.menschenlichterkette-harburg.de.
Die Menschen-Lichterkette richtet sich zwar zunächst an alle Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure im Bezirk Harburg. Eingeladen sind aber auch Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Aktion aller Bezirke. Daher bitte ich dich, die Einladung an interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen und Personen weiterzuleiten.